Kühlen oder Wärmen: Was bei Schmerzen hilft
Ob eine Verletzung mit einem wärmenden Gel oder einem kühlenden Spray behandelt werden muss, hängt ganz davon ab, was passiert ist. Ein paar einfache Faustregeln können bei der Entscheidung helfen, damit Verletzungen möglichst von Anfang an richtig behandelt werden.

Ob eine Verletzung mit einem wärmenden Gel oder einem kühlenden Spray behandelt werden muss, hängt ganz davon ab, was passiert ist. Ein paar einfache Faustregeln können bei der Entscheidung helfen, damit Verletzungen möglichst von Anfang an richtig behandelt werden.
Es gibt eine weit verbreitete Faustregel, was nach einem Schlag, Stoss, Überdehnen, Umknicken, Zerren, Quetschen oder Verstauchen getan werden soll: Sie nennt sich PECH. Das ist nicht im Sinne von «Pech gehabt» zu verstehen, was wahrscheinlich auch zutreffend wäre, sondern setzt sich aus den Anfangsbuchstaben von Pause, Eis, Compression und Hochlagern zusammen. Konkret bedeutet das: Die Belastung sofort einstellen, die betroffene Körperstelle kühlen, einen kühlen Druckverband anlegen und die Stelle hochlagern.
Wie wirkt sich Kälte aus?
Die Entscheidung für Wärme oder Kälte hängt davon ab, welcher Effekt erzielt werden soll. Kälte verengt die Blutgefässe und verlangsamt den Stoffwechsel, weshalb sie Schwellungen, Blutungen, weitere Entzündungen und auch die Schmerzen an sich lindern kann. Kälte ist also richtig bei akuten Schmerzen, gleich nach einem stumpfen Trauma und bei der Entstehung einer lokalen Entzündung oder Verletzung. Sie hilft beispielsweise auch zur Fiebersenkung, bei Ausschlägen, Jucken, Hauterkrankungen, Sonnenbrand, Nasenbluten, Migräneattacken oder nervösen Schlafstörungen.
Und Wärme?
Während Kälte die Prozesse im Körper verlangsamt, beschleunigt Wärme den Organismus. Wärmesalben, Wärmepflaster und Wärmekompressionen fördern die Durchblutung und den Lymphfluss. Verkrampfte Gewebe, Muskeln und Sehnen entspannen sich. Auch werden die Nerven weniger empfindsam und die Schmerzen nehmen deshalb ab. Wärme eignet sich also besonders dann, wenn Muskeln nicht durch ein unmittelbares Ereignis und Trauma verletzt, sondern durch eine zu einseitige oder zu lange Belastung verkrampft sind. Bei stumpfen Traumata hilft sie auch, allerdings erst nach 48 Stunden, wenn die Kältebehandlung abgeschlossen und die Schwellung abgeklungen ist.
Eine andere Faustregel lautet also:
- Kälte hilft bei akuten Schmerzen und Entzündungen und bei stumpfen Traumata wie Prellungen, Quetschungen, Zerrungen oder Verstauchungen – packen Sie kühlende Sprays, Gels, Auflagen, Verbände oder Kältebeutel in Ihre Betriebsapotheke.
- Wärme hilft bei chronischen Schmerzen und bei muskulären Verspannungen – beispielsweise durch Wärmesalben oder Gel-Kompressen, die sowohl gekühlt als auch erwärmt werden können.
Aber aufgepasst!
Auch bei gewissen chronischen Beschwerden kann manchmal eher Kälte anstatt Wärme helfen. Probieren Sie einfach aus, ob es guttut. Auf jeden Fall sollten Sie es weder mit Wärme noch mit Kälte übertreiben. Wenn Sie beispielsweise mit einem Kältebeutel kühlen, sollte stets ein Stück Stoff zwischen dem Körper und dem Beutel sein, um Erfrierungen zu vermeiden. Auch sollten Sie sich dabei Pausen gönnen. Wird zu stark gekühlt und die Kompresse dann entfernt, steigt die Durchblutung stark an und mit ihr nimmt auch der Schmerz wieder mächtig zu.